BGH: Mietausfallschaden wegen stillschweigender unbefristeter Vertragsverlängerung setzt unverzügliche ordentliche Kündigung voraus

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1. Der die stillschweigende Verlängerung eines Mietverhältnisses nach Ablauf der Mietzeit hindernde Widerspruch kann konkludent, schon vor Beendigung des Mietverhältnisses und damit jedenfalls auch mit der Kündigung erklärt werden. Eine konkludente Widerspruchserklärung muss den Willen, die Fortsetzung des Vertrags abzulehnen, eindeutig zum Ausdruck bringen.
2. In einem Räumungsverlangen kann eine solche konkludente Widerspruchserklärung liegen.
3. Nach einer außerordentlichen Vermieterkündigung eines befristeten Mietverhältnisses kann der Vermieter vom Mieter den Mietausfallschaden auch dann verlangen, wenn es gemäß § 545 BGB zu einer stillschweigenden unbefristeten Vertragsverlängerung kommt und der Mieter in der Folge seinerseits ordentlich kündigt.
4. Beim Mietausfall als Kündigungsfolgeschaden handelt es sich nicht um ein Entgelt i.S.d. § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG, so dass der Schadensersatz die Umsatzsteuer nicht umfasst. Urteil vom 24.01.2018, Az. XII ZR 120/16

Author: RAe Kasburg und Klein

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